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SKAIO Holzhochhaus
Heilbronn, Deutschland

Beschreibung
Art Wohngebäude
Maßnahme Neubau
Durchführung 01.2018-03.2019
Fläche 3.436 m²
Architekt Kaden+Lager
Planer IFB Ingenieure GmbH
Eigentümer
/ Investor
Stadtsiedlung Heilbronn GmbH


Ein Modellprojekt des nachhaltigen Wohnungsbaus

34 Meter misst das Hochhaus SKAIO. Das Besondere: Es ist kein konventionelles, sondern das erste Holzhochhaus Deutschlands.

Errichtet wurde ein innovativer Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen sowie unterschiedlichsten Wohnkonzepten. Die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH errichtete vier Gebäuden mit insgesamt 93 Mietwohnungen. Eines davon: SKAIO

Mit zehn Geschossen und einer Höhe von 34 Metern das erste und aktuell höchste Holzhochhaus der Republik, mit 60 Wohneinheiten Raum für zahlreiche innovative Wohnmodelle und gilt als Wegweiser in die Zukunft und Beispiel für die erfolgreiche Kombination von nachhaltiger Bauweise und anspruchsvoller Gestaltung.

Brandschutzanforderungen gemeistert
Mit seiner Realisierung ging die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH neue Wege im ökologisch nachhaltigen Wohnungsbau. Darüber hinaus konnte die Stadtsiedlung mit SKAIO wertvolle Erkenntnisse für künftige Bauvorhaben in Heilbronn gewinnen. Die oberen acht Stockwerke inklusive tragender Konstruktion bestehen aus Massivholz. Um den strengen Vorgaben gerecht zu werden, die der Brandschutz an Hochhäuser stellt, wurde der zentrale Erschließungskern mitsamt Treppenhaus und Aufzugsschacht aus Beton gebaut, alles andere aus Holz. Der Rohstoff wurde so viel wie möglich eingesetzt, weil Holz während seines Wachstums CO2 bindet. So weist es als Baustoff eine positive CO2-Bilanz auf, konventionelle Materialien wie Stein, Stahl oder Beton können damit nicht konkurrieren.

Nachhaltigkeit im Fokus
Doch nicht nur das primäre Baumaterial wurde unter ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt: Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit waren maßgebliche Faktoren bei jeder Entscheidung, die während der Planung gefällt wurde. So auch bei der Wärme- und Trinkwasserversorgung, denn in der Anlagentechnik lassen sich besonders große Einsparungen erzielen: Die Stadtsiedlung entschied sich für eine dezentrale Lösung und setzte auf 60 „Regudis W-HTF“ Wohnungsstationen der Oventrop GmbH & Co. KG. Das hat zwei zentrale Vorteile: Maximale Energieeffizienz und höchste Hygienestandards.

Moderne Heizungslösung

Die Beheizung der Wohneinheiten erfolgt über energieeffiziente Fußbodenheizungen. Diese werden von den Wohnungsstationen über den integrierten Heizungsverteiler versorgt. Dafür wird dem Heizungsvorlauf, der die Wohnungsstationen mit einer Temperatur von 60 Grad Celsius erreicht, kühleres Wasser aus dem Rücklauf beigemischt. In allen Wohnräumen sind elektrische Raumthermostate installiert, die über eine Anschlussleiste die Stellantriebe der Heizungsverteiler steuern. So kann die Temperatur in allen Räumen individuell reguliert werden.

Höchste Hygienestandards

Warmes Trinkwasser erzeugen die Wohnungsstationen dezentral über einen hocheffizienten Wärmetauscher, bestehend aus hauchdünnen, fein strukturierten Edelstahlplatten: Im Gegenstromprinzip werden kaltes Trinkwasser und Heizungsvorlauf aneinander vorbeigeleitet, sodass Trinkwarmwasser ‚Just in Time‘ bereitgestellt werden kann. So werden Hygienestandards möglich, die mit einer zentralen Lösung nicht erzielt werden können – und die zahlen sich aus: Da die Wohnungsstationen das Trinkwasser erst dann erwärmen, wenn es gebraucht wird, muss kein warmes Trinkwasser vorgehalten werden. Dadurch entfällt die kostenintensive Pflicht zur regelmäßigen Legionellenprüfung im gesamten Gebäude.

Minimaler Aufwand
Ein weiterer Vorteil der Wohnungsstationen erleichterte bereits den Bau von SKAIO: Durch die dezentrale Lösung entfallen Trinkwarmwasserversorgungsleitung und Zirkulationsleitung – das reduziert Installationsaufwand und -kosten deutlich. Für die Versorgung der einzelnen Einheiten mit Heizwärme und Trinkwasser sind in insgesamt neun Leitungsschächten lediglich kaltes Trinkwasser, Heizungsvorlauf und Heizungsrücklauf verlegt. Auch die Installation der Wohnungsstationen ging leicht von der Hand. Zu guter Letzt zahlt die dezentrale Warmwasserbereitung auch auf die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes ein: Fällt die Trinkwarmwasserleitung weg, befindet sich deutlich weniger Warmwasser im System, als bei einer zentralen Lösung – und weniger Wärmeenergie wird abgestrahlt. Prämierte Qualität

Hochdekoriert ist auch SKAIO selbst: Die Stadtsiedlung Heilbronn wurde für das Gesamtprojekt von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) nicht nur mit dem DGNB-Zertifikat in Gold, sondern auch in Diamant ausgezeichnet. Damit ist SKAIO das erste Gebäude, das diese renommierte Auszeichnung in der Kategorie „Wohngebäude“ gewinnen konnte. Mit Diamant werden Projekte ausgezeichnet, die über eine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität verfügen. Weitere zentrale Kriterien für eine Auszeichnung sind unter anderem die technische Qualität, die soziokulturelle und funktionale Qualität sowie die ökologische Qualität.

Standort